Im Sommer 2016 als der große Ansturm der Flüchtlinge durch die Zuweisung der Bezirksregierung Arnsberg begann, wurden einige Notunterkünfte in Salzkotten geschaffen. Groß war und ist das ehrenamtliche Engagement vieler Salzkottener. Einige betreuen Familien, andere geben Sprachunterricht, Nähkurse, Jogakurse, Bastelkurse, reparieren Fahrräder, spielen mit den Kindern und lehren den Zuwanderern die deutsche Kultur und Rechtsvorschriften. Es bildeten sich Begegnungscafes, materielle Versorgungsstellen, es wird zusammen gekocht, gefeiert und getanzt, welches vielen eine große Freude bereitet. Wichtig ist ebenso die Begleitung bei Arzt- und Behördenbesuchen.
Aktuell leben in unserer Stadt 425 Flüchtlinge und Asylsuchende. Dies sind nur die, die unter das AsylG fallen. Die Zahl ist jedoch wesentlich höher, da schon viele unter das SGBII fallen und somit unter die Zuständigkeit des Jobcenters.
Hiervon sind 188 Kinder und Jugendliche, 94 Einzelpersonen Männer ab 18 Jahre und 18 Einzelpersonen Frauen ab 18 Jahre Die Zahl der Fam. ( mit Kindern ) ist 53 Alleinerziehende ( mit Kindern ) gibt es 7 Verheiratete ( ohne Kinder ) 18 Personen.
Da zur Zeit die Zahl der neuankommenden Flüchtlinge in Salzkotten rückläufig ist, wurden unsere Notunterkünfte, wie die Gymnastikhalle in Mantinghausen und die Don Bosco Schule in Verne inzwischen geschlossen. Als Gemeinschaftsunterkunft besteht noch ein Haus am Landwehrweg, an der Geseker Str., in der Ferdinand-Hentze-Str. und das ehem. Hotel Hentzen. Viele Familien und auch Einzelpersonen wohnen jetzt in Wohnungen.
Viele unserer Asylanten besuchen einen Sprachkurs oder haben bereits einige erfolgreich abgeschlossen. Alle schulpflichtigen Kinder konnten innerhalb weniger Tage beschult werden.
In der Gesamtschule wurde eine internationale Klasse eingerichtet, ebenso in der Hauptschule Salzkotten und Tudorf. In den Grundschulen von Salzkotten, Thüle und Verne gibt es auch internationale Klassen. Dies heißt, dass alle Fächer, die deutsche Sprachkenntnis erfordern, separat und die Fächer, die keine besonderen Sprachkenntnisse erfordern zusammen unterrichtet werden.
Nur „Willkommen“ zu sagen reicht jetzt nicht mehr aus. Wir müssen unsere Integrationsanstrengungen auf die Personen konzentrieren, die tatsächlich eine Bleibeperspektive haben. Jetzt gilt es, Integrationszentren einzurichten, damit sich alle, für die Integration relevanten Akteure, zu einem “Netzwerk Integration“ zusammen schließen und vertraglich festgehaltene Integrationsschritte miteinander abstimmen können.
Das bedeutet, Vorort zuerst die sprachlichen Voraussetzungen schaffen, damit sie dann einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz erhalten können.
Dann bekommen sie, was sich die meisten von ihnen wünschen: Ein eigenes Einkommen, Aufstiegsmöglichkeiten, intensive Sprachpraxis, Qualifizierungskurse, Unternehmer, die sich einsetzen für ein besseres Aufenthaltsrecht, Anerkennung durch die einheimische Bevölkerung, die sie dann als Beitragszahler in die Sozialsysteme wahrnimmt und nicht als Profiteure unseres Systems.
Deutschland steht vor einer großen Herausforderung – toll-, dass so viele Menschen sie gemeinsam bewältigen wollen. Wir wollen zeigen was unser Deutschland ausmacht: Weltoffenheit, Gastfreundschaft und Toleranz.