Kleine(r) Park im Stadtzentrum mit vielen Möglichkeiten

Viele Salzkottener wissen kaum, warum es mitten in ihrer Stadt eine grüne Insel gibt. Durch die Neugestaltung soll sie wieder ein attraktiver Teil der sich durch die ganze Innenstadt ziehenden Grünzone werden.

"Aus einer ziemlich unansehnlichen Weide wurde so ein Plätzchen geschaffen, was allgemeine Bewunderung hervorrief" schrieb Hans Kohlenberg 1974 in seiner Stadtchronik.

In Anbetracht der beiden Bilder, zwischen denen vier Jahrzehnte liegen, lässt sich die Aussage der Chronik zumindest für die idyllische Ansicht aus den siebziger Jahren bestätigen. Der Maschinenfabrikant Franz Kleine stiftete anlässlich des 100-jährigen Firmenjubiläums über 100.000 DM und schuf damit 1974 auf der sogenannten "Insel" einen Park als Geschenk an die Salzkottener Bürger, eingerahmt von Westerntortum und historischer Eisenbahnbrücke.

Im Laufe der vergangenen 43 Jahre hat der Park viele Höhen und Tiefen durchlebt. Während die kulturhistorischen Bauten als Museumsinsel den vorderen Teil des Parks mit Leben füllten, geriet der hintere Teil in Richtung Eisenbahn mehr und mehr in Vergessenheit und verschwand förmlich hinter einer grün-wuchernden Wand. Nur zum Hederauensfest sorgten etliche Bands auf der Betonbühne zwischen Heder und Wellebach für einen Besucheransturm im Park. Durchaus umstritten war die spätere Absperrung zu den Konzerten, um von den jungen Leuten Eintritt erheben zu können. Nach der Wende kamen sogar die Puhdys zu einem Gastspiel in die Parkanlage. M it ihren Songs "Der Außenseiter" oder "Niemand wird so wieder werden" sangen die einstigen DDR-Rockgrößen unbewusst fast schon die passenden Hymnen auf jenen Park, der schon in den 1990er Jahren seinem einstigen Stifter und Namensgeber kaum mehr ein ehrendes Andenken bewahrte.

2017 findet nun endlich eine Zeitenwende bei der Gestaltung des Parks statt. Fördergelder stehen bereit, der Umbau ist beschlossene Sache. Zum Hederauenfest sollen die Salzkottener ihren Park wieder nutzen können. Es gibt konkrete Gestaltungsvorschläge, die aber keineswegs schon vollständig sein müssen, meinen der CDU Ortsverband und deren Fraktionsmitglieder im Rat der Stadt Salzkotten. Das grüne „Klein“od mitten in Salzkotten soll aus seinem Dornröschenschlaf geweckt werden und als kleiner Park mitten in der Stadt für einen Besuch in der Mittagspause oder zum Feierabend ebenso attrativ sein wie als direkter Fußweg in die Wohngebiete jenseits der Bahnbrücke.

Unter dem Motto „Auf einen Kaffee im Park“ lädt die CDU Salzkotten am kommenden Freitag, dem 10. März, ab 15.00 Uhr auf dem Vorplatz der Ölmühle zum Bürgergespräch ein und ist gespannt, welche zusätzliche Ideen bisherige und künftige Parkbesucher mitbringen.

Postkartenansicht um 1977 mit dem Gedenkstein für den Stifter

Vergleichsbild 2017. Aktuell bietet der Park viel Platz für Ideen... neue Wege und eine attraktive Beleuchtung bieten gute Rahmenbedingungen